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15.06.2022

Schon mal was von einem Conceptathon gehört? Nö? Kein Wunder. Das ist auch ein funkelnagelneues Format der New Work und des New Learnings, das Teamwork, Kollaboration und Learning mit unmittelbar verwendbaren Arbeitsergebnisse im Bereich der Konzeption verbindet. Und das mit viel Spaß und einer hohen Energie. So ist der Conceptathon – ein New Work Booster.

Conceptathon erinnert an Hackathon

Um ehrlich zu sein, ganz so neu ist der Grundgedanke des Conceptathon nicht. Er hat seine Wurzeln in der Hard- und Softwareentwicklung seit der Jahrtausendwende bekannten Hackathons.

Dabei handelt es sich um zeitlich begrenzte Zusammenkünfte von IT-Entwicklern zunächst im Präsenz und später auch im virtuellen Raum. Sie verfolgen das Ziel während des Treffens kollaborativ Produkte zu entwickeln bzw. Lösungen für spezifische Herausforderungen zu finden. Von klassischen Hackathons sind der Öffentlichkeit große Mengen von Pizza Boxen und alle Arten von Technik bekannt, die der Entwickler braucht, die gestellten Aufgaben kreativ zu gestalten. Man könnte sagen, sie haben sich einen Ruf als Mega Pizza Partys gemacht, bei welchen viel kreativer Wettbewerb, verpackt in agilen Sprints für jede Menge Spaß und Output sorgt.

Der Conceptathon hat agile Wurzeln

Und genau da setzt der Conceptathon auf. Auch dieses Format setzt auf die kollaborative Gestaltung und einen guten Teamspirit, um in kurzer Zeit qualitativ hochwertige Arbeitsergebnisse zu erzielen. Auch beim Conceptathon stehen Spaß und Kreativität im Zentrum und das Grunddesign ist in Sprints angelegt. Da steht er dem Hackathon in Nichts nach und weiß dessen Qualitäten und Erfahrung schätzen. Zumal gerade der Hackathon, als Prototyp des agilen Arbeitens schon früh die Prinzipien des New Work in Reinkultur praktiziert hat.

Learning by doing im Conceptathon 

Und doch unterscheidet sich der Conceptathon nachhaltig von seinem Verwandten. Das fängt schon bei den Rahmenbedingungen an. Zwar bietet auch der Conceptathon ein passendes Catering, jedoch mit anderen Schwerpunkten: frisches Obst und Snacks mit Futter für die Birne. Auch Conceptathons sind auf mehrere Tage angelegt. Die Nächte sind aber für die Regeneration da und die Pausen und Abende dienen dazu, gerne auch mit dem Team, zu relaxen. Während bei Hackathon am liebsten alles verdunkelt wird, öffnet der Conceptathon bewusst Türen und Fenster und lässt das Licht herein oder geht gleich nach draußen in die Natur.

Der eigentliche Unterschied aber liegt im Format an sich. Der Conceptathon – ein New Work Booster – ergänzt das kollaborative Lernen und Arbeiten um kleine Teaching-Nuggets zu Beginn und am Ende eines Sprints. D.h. während der Zusammenkunft wird die Produktentwicklung um passende Lernimpulse ergänzt, die dann die gemeinsame Konzeptarbeit inspirieren. So wird nicht nur etwas co-kreiert sondern gleichzeitig findet ein gezielter individueller Kompetenzaufbau statt.

Wie schon der Name sagt, dreht sich das Lernen und Arbeiten bei Conceptathon an das Thema „Konzeption„. In vielfältiger Form kann eine Teilnehmer: in an einem Conceptathon demnach ihre/seine Fähigkeit, Konzeptionen zu erstellen steigern während sie/er gleichzeitig Konzepte gestaltet.

Unterstützt wird dieser Prozess durch diese Haltungen bzw. Methoden:

  • Der Idee des „Wisdom of the crowd„, d.h. viele gemeinsam haben eine ganzheitlichere Perspektive und mehr Optionen zur Lösungsfindung als nur eine einzelne Person
  • Den New Work Prinzipien „Kollaboration“ und „Co-Kreation„, dem Verständnis und den Methoden, wie gemeinsames Arbeiten wirksam umgesetzt wird
  • Dem Verständnis des New Learning, dass Lernen am besten „by doing“  und „on demand“ passiert
  • Dem Ansatz, dass Lernbegleiter als Guides, wie wir bei TCJG sagen, Impulse geben die Selbstbefähigung fördern statt Wissen zu vermitteln
  • Dem Framework des Design Thinking, das sich nicht nur hervorragende zur Produktentwicklung sondern auch für die Entwicklung von Konzepten nutzen lässt

Der Conceptathon – ein New Work Booster

Ein Conceptathon kann über 2, sollte jedoch besser über 3 Tage angelegt sein. Eine längere Dauer wird nicht empfohlen, da dann erfahrungsgemäß die Konzentration nachlässt.
Als Design bietet sich ein Camp an, das im Kern mit einem Team von 5-7 Personen und einer/einem Guide arbeitet. Die Anzahl der Teilnehmer: innen ist bei gleichzeitiger Erhöhung der Lernbegleiter: innen skalierbar. Das Camp kann jederzeit auch deutlich größer sein, wenn die Rahmenbedingungen dies zulassen.

Diese Bedingungen sollten gegeben sein:

  • Ausreichend großer Raum mit individuellen Arbeitsflächen für jede/jeden Teilnehmer: in, jedoch auch Kollaborationsflächen und Chill-Out Bereiche
  • Bereitstellung technische Ausstattungen (z.B. Computer) und auch Kreativmaterial
  • Raum bzw. Format, das es erlaubt, dass sich alle Teilnehmer: innen im Verlauf immer mal wieder gemeinsam treffen
  • Verfügbarkeit von gesundem Catering
  • Angebot von Einheiten zum Socializing bzw. Teambuilding

Conceptathons können in festen Arbeitsteams oder auch in Mix-Max Gruppen veranstaltet werden. Sie sind für die „Echtwelt“ also als Präsenz-Camps geeignet und von uns empfohlen, funktionieren aber genauso auch in der virtuellen Welt als Remote-Sessions.

Um die Fähigkeit, Konzepte zu erstellen, auch zu erproben, sollten geeignete Themen bereit stehen. Entweder bringen die Teilnehmer: innen selbst Themen mit oder die/der Veranstalter: in stellt entsprechende Themen und dann ggf. auch Ressourcen bereit.

Das Design eines Conceptathons kann vielfältig sein. So bietet sich ein reiner Open Space genauso an, wie ein Themen-gestütztes Format, wie z.B. die gemeinsame Entwicklung von Workshops oder Learning Nuggets oder auch die Erstellung Entscheidungsvorlagen für neue Idee einer Abteilung.
So oder so ist der Conceptathon – ein New Work Booster. Und ein Learning Booster gleich noch dazu.

Viele gute Gründe für einen Conceptathon 

Die Liste des Mehrwerts von Conceptathons ist so lange wie seine Anwendungsmöglichkeiten.
Hier finden sich nur ein paar ausgewählte Gründe, weshalb der Conceptathon – ein New Work Booster ist.

  • Teilnehmer: innen bauen individuelle Kompetenzen im Feld von Systematik und Struktur sowie Fachwissen zur Konzeptarbeit und im agilen Arbeiten auf
  • Mitwirkende erleben Community Work und trainieren Kollaboration mit dem Blick auf den Output
  • Camper: innen erleben Teaching und Learning auf Augenhöhe und verstehen die Bedeutung des Sharing und Caring im Rahmen der New Work
  • Mitreisende lernen vielfältige Methoden, z.B. Design Thinking oder Scrum Techniken sowie Kreativarbeit und Argumentation
  • Der Invest ins Learning zeigt einen unmittelbaren Effekt: Direkt nutzbare Konzepte zur Verwertung

Der Conceptathon ist ein open source Zeitgeist L&OD Format von The Company Journey Guides.

Sie gestalten Zukunft.
Mit uns geht das gut.

Diese Artikel wurde verfasst von Eva-Maria Danzer

 

03.2022

Kollaboration, Co-Creation, lebenslanges Lernen, Growth Mindset – alles Schlagworte unserer Zeit. So unterschiedlich sie auch erscheinen mögen, werden sie doch alle im Community Learning – einem Zukunftsformat des Lernens bedient. Auch diesen Begriff haben Sie bestimmt schon mal gehört! Doch was versteht man eigentlich unter Community Learning?

Community Learning – ein Zukunftsformat des Lernens

Community Learning beschreibt ein gemeinschaftliches Lernformat. In informellen Lernergruppen wird online zusammen Wissen erworben, ausgetauscht, diskutiert und genetworkt. Es lebt von Selbstorganisation und dem Gemeinschaftsgedanken. Gerade in Zeiten von Remote Work liegt das natürlich voll im Trend. Die Gemeinschaft findet sich auf einer zur Verfügung gestellten Plattform zusammen und wird dazu angeregt, an verschiedenen Tasks zu arbeiten. Damit das Community Learning als Ergänzung Ihres bisherigen Portfolios an Weiterbildungsformaten Erfolg hat, genügt es also nicht, nur den Raum zu schaffen, sondern es bedarf auch einer gewissen Steuerung.

Kommen Sie mit auf unsere Reise!

Wir nehmen Sie mit auf eine kleine Reise und teilen unsere Best Practices auf dem Weg zum Lernerfolg durch Gemeinschaft! Am Ende können Sie selbst entscheiden, ob Community Learning für Sie ein aufwändiges Übel oder ein Zukunftsformat des Lernens ist!

1. Zielgruppe definieren

Wir starten am Dreh- und Angelpunkt jeder Lernreise: den Teilnehmer*innen. Die Zielgruppe ist gerade für  Community Learning essenziell. Kennen sich die Teilnehmer*innen bereits? Haben sie alle die gleiche Rolle oder nehmen sie unterschiedliche Standpunkte im Unternehmen ein? Wird bereits eine teamübergreifende Kollaboration gelebt? Inwieweit ist die Gruppe mit technischen Plattformen im Arbeitsalltag vertraut?

Diese Fragen stellen wir uns vor jeder Planung eines Community Learnings. Um einen echten Mehrwert für die Teilnehmer*innen zu erzielen, versuchen wir sie in Stärken zu unterstützen. Zwar fordern wir die Gruppe auch heraus, versuchen aber mit Rahmenbedingungen wie Plattformen o.ä. ihnen nicht noch weitere Stolpersteine in den Weg zu legen.

Bevor sich die Gruppe an die Bearbeitung von Tasks wagt, ist es ratsam, den Raum für ein Kennenlernen zu öffnen. Im informellen Kontext sollen sich die Teilnehmer*innen auch zu persönlichen Dingen austauschen können und so den Grundstein für Gruppenzusammenhalt und -aktivitäten legen. Sollte dies nicht in Präsenz möglich sein, bieten Plattformen wie wonder.me eine spielerisch-leichte, virtuelle Alternative.

2. Lerninhalte abgleichen

Community Learning ist neu, trifft den Zeitgeist und kann enorme Erfolge erzielen. Doch das nur, wenn es auch für die richtigen Themen eingesetzt wird. Pauschal zu jeder Thematik oder zu vermittelndem Wissensgebiet eine Lernergemeinschaft aufzusetzen, wird kaum zum gewünschten Resultat führen und hinterlässt allenfalls Frust bei den Teilnehmer*innen und den Organisator*innen.

Überlegen Sie sich also vorher, was das Ziel Ihrer Lernreise, Ihrer Lerneinheit oder Ihres Arbeitsauftrags ist und passen Sie die Formate entsprechend an. Sollte sich Ihr Thema erst einmal nicht für ein Community Learning eignen, weichen Sie auf andere Tools aus, denn wie so oft im Leben – die Mischung macht’s!

3. Plattform auswählen

Unser Weg zum gelungenen Community Learning führt uns nun zur Struktur. Bei der Frage, wo man die Lerner Community am besten hostet, erzielt die einfachste Lösung meist die besten Ergebnisse. Haben Sie bereits eine Plattform, die den Teilnehmer*innen vertraut ist? Verfügt Ihre Organisation über ein Format, das allen Anforderungen, z.B. zu Datenschutz und -sicherheit gerecht wird? Dann nutzen Sie am besten, was bereits vorhanden ist und passen Sie ggf. Ihr Community Learning Konzept an. Fokussieren Sie sich zudem auf eine Plattform und vermeiden Sie Verwirrung, indem Sie zu viele unterschiedliche Systeme verwenden. Zur Erinnerung: Es geht vor allem um Austausch und Inhalt, die Plattform schafft nur einen angenehmen Rahmen für die Lerner*innen.

4. Team zusammenstellen

Der Erfolg des Community Learnings ist natürlich maßgeblich von der Lernergruppe abhängig. Doch auch das Organisationsteam spielt eine wichtige Rolle. Einerseits ist es wichtig, dass die Teilnehmer*innen immer mit den gleichen Personen sprechen. Dieser Personenkreis sollte möglichst klein sein und sich auf maximal 2-3 Teammitglieder beschränken.

Andererseits ist die Ein- und Durchführung vom Community Learning durchaus zeitintensiv und vor allem zeitkritisch. Je nach Intensität und Gruppengröße beläuft sich der Aufwand auf bis zu 30 Minuten täglich, in den meisten Fällen werden jedoch ein paar Stunden pro Woche genügen.

Achten Sie also bei der Zusammenstellung Ihres Orga-Teams auf genügend Nachhaltigkeit und Commitment.

5. Intensive Einführung

Es ist wichtig, allen Beteiligten den Start ins Community Learning so einfach wie möglich zu gestalten. Eine umfangreiche Einführung in Ihren Plan und die Plattform für das Vorhaben ist daher unerlässlich. Dabei bietet sich ein Mix aus unterschiedlichen Medien an: ein Onboarding Webinar, Videotutorials, kollaborative FAQs und Zusammenfassungen von Tipps und Tricks können alle Teilnehmer*innen und Mitwirkende genau dort abholen, wo sie gerade stehen.

6. Tasks und Timeline

Das A und O einer Lerner Community liegt in der strukturierten Planung. Nehmen Sie sich Zeit, die einzelnen Posts inhaltlich und zeitlich aufeinander abgestimmt vorzubereiten. Wichtige Punkte sind:

  • Umfang der Aufgabe: Wie zeitintensiv ist der Task des Community Learnings? Wir empfehlen ca. 15-60 Minuten Aufwand pro Task. Intensivere Einheiten sollten also in Zeiten fallen, in denen die Lernreise weniger Input der Teilnehmer*innen erfordert (z. B. in denen keine (virtuellen) Workshops stattfinden). Auch der Jahreszyklus der Organisation ist zu berücksichtigen (z.B. Jahresendgeschäft vs. Sommerloch).
  • Abstand zwischen den Tasks: Überfrachten Sie Ihre Gruppe nicht mit zu vielen Tasks in zu kurzer Zeit. Lassen Sie stattdessen Raum, damit die Teilnehmer*innen auch selbst aktiv werden und Erkenntnisse oder interessante Artikel teilen können.
  • Flexibilität: Einen Plan zu haben ist wichtig. An diesem sollte allerdings nicht um jeden Preis festgehalten werden. Es gibt gerade ein brisantes Thema in Ihrer Organisation? Greifen Sie es in der Community auf! Es stehen die jährlichen Mitarbeiter*innen Gespräche an? Geben Sie Ihrer Community Task noch mehr praxisnähe und reichern Sie die Arbeit, die die Teilnehmer*innen in Ihrer Rolle erledigen mit einem Nugget Ihrer Lernreise an!

7. Medien richtig einsetzen

Wie in den meisten Bereichen ist Vielfalt der Schlüssel zum Erfolg! Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, die Medien, mit denen wir unsere Community Learning Plattform bespielen, zu variieren. Dabei sollte man immer im Hinterkopf behalten, was das Ziel der Nachricht ist: Sie wollen gebündelt Informationen zu einer Veranstaltung herausgeben? Nutzen Sie dazu am besten einen schriftlichen Post. Sie wollen einen kleinen Temperature Check mit Ihrer Gruppe machen? Wie wäre es mit einem Video? Sie wollen einen Teaser zu einem neuen Thema setzen? Probieren Sie doch mal einen Podcast aus!

Genauso werden auch die Teilnehmer*innen dazu angeregt, verschiedene Medien und Formate zu verwenden. Hierbei können Sie in potenziellen Tasks, die Sie einstreuen möchten, auch zu kreativen Mitteln auffordern.

8. Interaktion

Interaktion ist die wichtigste Komponente für das Gelingen des Community Learnings. Das meint sowohl die Interaktion zwischen dem Organisationsteam und der Gruppe als auch zwischen den Teilnehmer*innen.

Von Kollaboration, Kommunikation und Diskussion in der Interaktion lebt das Community Learning – ein Zukunftsformat des Lernens.

Planen Sie daher bewusst Zeit ein, auf Ihrer Plattform die Geschehnisse nicht nur zu verfolgen, sondern auch zu liken und zu kommentieren. Stellen Sie (Rück-)fragen und bringen Sie die Konversation in Gang, sollte sie stagnieren. Das klingt erst mal nach viel Aufwand, doch in Zeiten von Social Media geht es uns leicht von der Hand und stiftet Mehrwert für die Lerner Gruppe.

9. Lob und Tadel

Bevor wir unsere Reise beenden, sprechen wir noch über Feedback. Feedback ist ein wertvolles Tool des Community Learnings. Gepaart mit direkter Ansprache haben wir hier die größten Erfolge erzielt.

Merkt man, dass die Aktivitäten in der Lerner Gruppe abnehmen, ist es hilfreich sich offen und zwanglos zu erkundigen, wo sie Community gerade steht, was aktuell los ist und ob es einen speziellen Grund für zurückgehende Beiträge gibt. Dies lässt sich auch mit einem Aufruf zu mehr Beteiligung kombinieren. Man gibt also Feedback, fordert es gleichzeitig aber auch ein.

Ein anderer Ansatz ist, besonders aktive Teilnehmer*innen positiv hervorzuheben und sich für den Einsatz in der ganzen Gruppe zu bedanken. Wir waren überrascht, wie motivierend das nicht nur für die Teilnehmer*innen war, die das positive Feedback erhielten, sondern auch für den Rest der Gruppe.

Versuchen Sie sich also daran und finden Sie heraus, was bei Ihrer Zielgruppe am besten funktioniert!

10. Erfolge/Meilensteine feiern

Die letzte Station unserer Reise zum erfolgreichen Community Learning führt uns zu einem besonders angenehmen Punkt: Erfolge feiern. Feiern Sie mit Ihrer Gruppe auch kleine Meilensteine, wie einen gelungenen (virtuellen) Workshop, den Abschluss einer intensiven Phase im Tagesgeschäft oder das Ende eines Lernabschnitts. Lassen Sie sich davon überraschen, wie viel positive Energie, Teamgeist und Motivation aus diesen kleinen Momenten resultieren!

Unser Fazit

Das war er, der Weg zur erfolgreichen Implementierung eines Community Learnings. Er war hin und wieder steil und steinig. Er erforderte sowohl Planung als auch Flexibilität und Investment an Zeit und Hirnschmalz. Doch der Ausblick war die Reise allemal wert: Wir blicken auf ein nachhaltiges Lernerlebnis, ein erweitertes Netzwerk und eine Gruppe, die Freude an Weiterentwicklung und Austausch gefunden hat. Für uns ist das Community Learning ganz klar ein Zukunftsformat des Lernens!

Was denken Sie? Wollen Sie Community Learning als Format in ihre Organisation integrieren? Wenden Sie sich unter office@tcjg.de gerne an uns für Unterstützung!

 

Dieser Case wurde verfasst von Victoria Durner.

Virtuelles Coaching beansprucht eine immer wichtigere Rolle im Rahmen zeitgemäßer Qualifizierungskonzepte. Wieso ist Coaching im Lernen von morgen so bedeutsam? Wirkt Coaching über das Telefon oder das Internet überhaupt und wenn ja, wodurch?

Das Lernen der Zukunft – verschiedene Formate und Methoden

Die Anforderungen an moderne und innovative Lernkonzepte sind enorm. Unterschiedlichste Kompetenzen wollen auf abwechslungsreiche und effiziente Weise entwickelt werden. Bestenfalls sollen die Lernformate dabei effektiv, nachhaltig und up-to-date sein. Neben dem reinen Wissensaufbau stehen heute und morgen vor allem die Arbeit am Mindset bzw. der Haltung und das nachhaltige Anwenden im Fokus. Kompetenzen im Feld der Haltung bzw. Einstellung sind ohnehin eher schwer zu entwickeln, geht das doch unserem bekannten „inneren Elefanten“ gehörig gegen den Strich.

Jedes Lernformat zielt auf einen anderen Schwerpunkt ab. E-Learning adressiert so vor allem den Aufbau von Wissenskompetenzen. Klassische Präsenz-Workshops oder Trainings fokussieren sich eher auf die Anwendung. Community Learning soll stärker dafür sorgen, dass Wissen in der Gruppe geteilt wird und ein Erfahrungsaustausch sowie kollegiale Supervision stattfinden. Es leistet einen wesentlichen Beitrag zur Transfersicherung und zu der Integration des Erlernten in den Alltag.

Sinn und Wirksamkeit von e-Coaching

Und welche Bedeutung hat das (virtuelle) Coaching? Es ist das ideale Format, um das Wollen eines Lerners zu aktivieren. Es geht dabei allerdings um mehr als nur Motivation. Coaching kann die Persönlichkeit entwickeln, Selbstreflexion anregen oder zu einer Überprüfung von Haltung und Einstellung animieren. Und es eignet sich hervorragend als unterstützende Lernbegleitung.

Im Rahmen des Lernens der Zukunft findet Coaching meist virtuell, d.h. via Telefon oder Videokonferenz statt. So können auch über Distanzen kompakte Coachingsitzungen in einer zeitlichen Abfolge platziert werden. An- und Abreisen entfallen. Das virtuelle Coaching ist damit zeit- und kostenökonomisch. So ist auch eine längerfristige Begleitung eines Lerners gut gestaltbar.

Doch ist virtuelles Coaching überhaupt wirksam? Dass Coaching an sich Wirkung entfaltet, wissen wir bereits seit geraumer Zeit (Grover & Furnham, 2016). Und auch virtuelles oder telefonisches Coaching wirkt. Aktuellen Untersuchungen zufolge ergeben sich keine signifikanten Abweichungen verglichen zu Live-Coachings (Jones, Woods & Guillaume, 2015).

Kein Wunder also, dass dieses Qualifizierungsformat einem zunehmenden Hype unterliegt.

Einsatzfelder und Wirkmechanismen des Online Coachings 

Wann kann virtuelles Coaching zum Einsatz kommen?

Es ist immer dann das Format der Wahl, wenn die Begleitung längerfristig angelegter und individuell gestaltbarer Qualifizierungsprogramme im Raum steht. In diesem Fall agiert der Coach sozusagen als Bindeglied zwischen dem Lerner und seinem Lernfortschritt, wie auch dieser Case zeigt.
Oder dann, wenn Lerner und Coach räumlich weit voneinander getrennt sind und regelmäßige Live-Sitzungen nicht abbildbar sind.

Grundsätzlich kann Coaching, auch im virtuellen Format, diese Themenfelder „bespielen“:

  • Prozessbegleitung und Prozessreflexion
  • Ziel-Definition und Ziel-Prozess-Evaluation
  • Selbstreflexion und inhaltliche Reflexion
  • Überprüfung von Kompetenzen und Lernzielen
  • Erarbeitung von Lernerfolgen und Entwicklungsfeldern
  • Einführung, Durchführung und Begleitung von Übungen
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Mindset Change, Arbeit an der Haltung und am Wollen

Das virtuelle Coaching wirkt dabei ähnlich wie als Präsenzformat. Über die Arbeitsbeziehung, Empathie, Wertschätzung und das zunehmende Vertrauen lassen sich Lernende in der Regel auf die Inhalte ein und Entwicklungsschritte werden erlebbar. Das Strukturieren des Prozesses, Rückfragen und Nachbesprechen von Übungen, Zielen oder eigenen Themen führt zu Reflexion und einer tieferen Verarbeitung. Die Ressourcen der Lernenden werden dabei für gewöhnlich gestärkt. Zusätzlich lassen sich positive Auswirkungen auf eine Vielzahl psychologischer Faktoren wie die Selbstwirksamkeit nachweisen.

Beim virtuellen Coaching hat es sich dabei als besonders förderlich erwiesen, wenn sich Coach und Coachèe zu Beginn persönlich begegnen. Dies ist zwar nicht zwingend für den Erfolg des Coachings erforderlich, jedoch sicher eine hervorragende Unterstützung.

Von essentieller Bedeutung allerdings ist, dass der Coach in der virtuellen Arbeit erfahren bzw. geeignet qualifiziert ist. Coaching wirksam via Maschine umzusetzen ist eine eigene Kunst, die geübt sein will. Sind doch zwei Kommunikationsebenen stark eingeschränkt, die der Körpersprache und die der Stimmung bzw. Atmosphäre. D.h. der sprachlichen Gestaltung des Prozesses kommt eine noch höhere Bedeutung zu, wie dies im Coaching ohnehin der Fall ist.

Coaching virtuell – das Herzstück des Lernens der Zukunft

Die Bedeutung von Coaching im Rahmen des Lernens der Zukunft wird sicher noch weiter zunehmen, da es Lernende auf zwei unterschiedliche Arten unterstützt:

  • Kontinuierliche Begleitung des individuellen Lernprozesses: In regelmäßigen „Coach-Calls“ können Lernende Fragen klären, ihren individuellen Entwicklungsprozess strukturieren oder Kompetenzaufbau überprüfen. In einem digitalisierten Programm übernimmt Coaching also das, was digitalisierte Tests, künstliche Intelligenz oder E-Learning noch nicht können.
  • Persönliche Begleitung des Menschen: In einem optimal gestalteten und effizienten Qualifizierungsprogramm sucht der Mensch dennoch in der Regel das Angebot von Beziehung und persönlichem Kontakt. Reflexion und Wertschätzung werden durch die Maschine kaum erlebbar. In einer Mensch zu Mensch-Verbindung kann dieser soziale Teil der Entwicklungsarbeit stattfinden.

Virtuelles Coaching vereint also Ökonomie und Effizienz mit der menschlichen Komponente im Lernen der Zukunft. Haltungen, Einstellungen und Mindset können dadurch erfolgreich adressiert und entwickelt werden.

Auch lesenswert in diesem Zusammenhang könnte unser Blog Coaching – ein kraftvolles Instrument individueller Veränderung sein.

Dieser Blog wurde von Nicklas Kinder verfasst, der momentan seine Dissertation zum Thema „Coaching“ an der Universität Salzburg verfasst.