Unternehmenskommunikation 2.0 – Warum wir auf interne soziale Netzwerke bauen müssen

Unternehmensinternes soziales Netzwerk? Darunter verstehen wir heute nicht mehr den sozialen Austausch zwischen Kollegen am Kaffeeautomaten. „Ein soziales Netzwerk ist ein Online-Dienst, der eine Online-Community beherbergt. Benutzer können über soziale Netzwerke miteinander kommunizieren und teilweise im virtuellen Raum interagieren.“ So definiert das Wikipedia – selbst ein soziales Netzwerk.

Soziale Netzwerke sind zum top Austauschmedium in der Alltagskommunikation geworden. Wenn Facebook ein Land wäre, hätte es im Jahr 2015 mit 1,44 Milliarden Mitgliedern China als bevölkerungsreichstes Land der Erde abgelöst. Themen, die einen interessieren, folgt man auf Twitter, diskutiert wird in diversen Foren, Informationen bekommt man aus Online-Wissensdatenbanken. Dabei wird die Benutzung sozialer Medien immer intuitiver, leichter in den Alltag zu integrieren und zu jeder Zeit von jedem Ort möglich – via App auf Smartphone oder Tablet.

Auch Unternehmen bauen schon lange auf soziale Netzwerke, doch vorwiegend dann, wenn sie nach außen kommunizieren. Über LinkedIn werden passende Kandidaten für offene Stellen gefunden. Bei Youtube und Facebook platzierte Werbung erreicht weit mehr Menschen als Fernsehwerbung – und das weltweit ohne Mehraufwand. Gebloggte Meinungen über Produkte und Marken wirken sich auf das Unternehmensimage aus, denn Kunden vertrauen der „Customer Experience“ anderer weit mehr als der Werbung.

Warum also nicht diese Konzepte auf die interne Unternehmenskommunikation übertragen? Mehr und mehr soziale Unternehmensnetzwerke werden entwickelt, um Mitarbeitern genau das zu bieten: Das Gefühl, Teil einer Online-Community zu sein, als gleicher unter Peers zu jeder Zeit von überall.

Warum ist das wichtig? Und warum reicht die herkömmliche Unternehmenskommunikation via Mail, im Meeting oder gar am schwarzen Brett, heute nicht mehr?

Soziale Netzwerke bauen auf Gegenseitigkeit und Austausch. Dabei geht es vor allem um den Aufbau und die Pflege von Beziehungen zwischen Unternehmen und Mitarbeitern und zwischen Mitarbeitern. In Online-Communities werden klassische Hierarchien durchbrochen, jeder ist wichtig, die Meinung eines jeden ist gefragt. Das stärkt das „Wir“-Gefühl, die Corporate Identity.

Soziale Netzwerke fördern Zusammenarbeit und Kollaboration und ermöglichen das Lernen voneinander. Kein Experte im Haus? Der Chat ermöglicht den Austausch mit Kollegen in Brasilien, China oder auf der Konferenz im Nebengebäude. Das Forum erlaubt offene Fragestellungen an alle Mitarbeiter – versteckte Expertise, die Mitarbeiter bisher nur mit sich herumgetragen haben, kommt zum Vorschein. Die kollektive Intelligenz aller Mitarbeiter eines Unternehmens wird aktiviert, indem gemeinsam an Problemen gearbeitet wird.

Soziale Netzwerke sichern und archivieren Informationen langfristig. Eine neue Dimension des Wissensmanagements entsteht. Statt eine Vielzahl von E-Mails mit stets derselben Frage zu beantworten, postet der Experte die Antwort im internen Blog oder auf dem Betriebs-Wiki. Das spart Zeit und Kapazität und sichert den nachhaltigen Erhalt der Information, auch für neue Mitarbeiter oder nach Ausscheiden des Experten. Und, jeder Mitarbeiter kann sein Wissen dort vertiefen wo er es für sinnvoll erachtet, indem er zusätzlich geposteten Links, Videos oder Podcasts folgt. Das fördert die Selbstorganisation des Einzelnen.

Soziale Netzwerke sind zeitgemäß, intuitiv und global einsetzbar. Und: Die Generationen Y und Z sind schon heute davon überzeugt: Die Zeiten der E-Mail sind vorbei!

Sehen Sie, warum Letzteres durchaus positiv zu bewerten ist, in einem Video zum Thema „E-Mail-Flut“: Film Email Flut

Anbei zudem ein unterhaltsames Video mit mehr Fakten zum Thema Social Media und Social Networksvon Erik Qualman, dem amerikanischen Autor des Bestsellers Socialnomics, sowie der Bücher Digital Leader und What Happens in Vegas stays on YouTubeVideo Social Media Revolution